Geschichte
der Kollegienkirche
Die Kollegienkirche/Universitätskirche – Modern Art seit 300 Jahren
Geplant war eine weitere Kirche in Salzburgs Altstadt, erbaut wurde eines der schönsten Gotteshäuser nördlich der Alpen. Vor 300 Jahren bei der Bevölkerung als moderner Kasten abgelehnt, schätzen wir heute die moderne Geradlinigkeit der Architektur und die geniale Lichtführung durch 600 m² Fenster.
Darf man den Worten des Architekten vertrauen, dann wollte er das himmlische Jerusalem auf Erden abbilden. Nichts schien ihm angemessener für den Bau einer Universitätskirche. Weiß sollte sie sein, die Farbe des Göttlichen, das alle Farben der Welt in sich vereint. Weiß wie das Licht, das gebrochen den Regenbogen ergibt, als Zeichen der Verbindung von Gott und Mensch.
Ein selbstbewusster Landesfürst, Erzbischof Johann Ernst von Thun und der modernste Architekt seiner Zeit, Johann Fischer von Erlach ließen in der kurzen Bauzeit von 1696-1707 die Kollegienkirche aus dem Boden wachsen. Der eine wollte seiner Residenzstadt überregionale Bedeutung geben und der andere seine eben in Rom erlernten neuen Bautechniken verwirklichen. Von diesem „Männerbündnis“ profitiert bis heute das Salzburger Weltkulturerbe.
Die Kollegienkirche ist Maria als unbefleckter Empfängnis geweiht (Fest am 8. Dezember). Als Frauenkirche befindet sich ihr Zentrum genau unter der Kuppel, dort verbinden sich Himmel und Erde, die vertikale und horizontale Energie des Raumes. Wer dort steht, kann es spüren.
Die Kollegienkirche ist die Kunstkirche Salzburgs. Vor 300 Jahren fanden nicht nur Gottesdienste sondern auch die Promotionen unter der Kuppel statt. Heute sind es die Salzb. Festspiele und viele junge Künstler/innen, die sich im Auftrag der Universitätspfarre vom Kirchenraum in ihrem Schaffen inspirieren lassen.
Christian Wallisch-Breitsching
Leiter der Universitätsseelsorge
Verwaltungsdirektor der Kollegienkirche
1694
Baudekret
Fürsterzbischof Johann Ernst Graf Thun, der „Stifter“, setzte gegen manche Widerstände den lang geplanten Kirchenbau um, indem er am 6. Dezember 1694 ein Baudekret erließ, womit er die Voraussetzung zu einer eigenen Kirche für die seit 1620 in Salzburg tätige Benediktineruniversität schuf.
1696
Baubeginn
Die Bauarbeiten begannen nach der Grundsteinlegung am 6. Mai 1696.
1707
Weihe
Am 20. November 1707 wurde die Kirche geweiht und begannen die achttägigen Einweihungsfeierlichkeiten.
Heumagazin & Lazarett
1800
Nach einer "ruhigen" Zeit als geweihte Kirche diente sie 1800 als Heumagazin für die Truppen Napoleons (siehe Befreiungskriege (Überblick) und wenig später als Lazarett. Unter bayerischer Herrschaft verlor die Kirche 1810 ihre ursprüngliche Bestimmung, denn die Universität wurde geschlossen. Danach und in der Zeit des Herzogtums Salzburg und des Kaisertums Österreich war sie die Kirche des Staatsgymnasiums, zugleich wurde sie als Garnisonskirche genutzt.
1964
Mit der Neugründung der Salzburger Universität 1964 erreichte die Kirche wieder ihre
ursprüngliche Bestimmung.
Quelle: https://www.sn.at/wiki/Kollegienkirche © Salzburger Nachrichten VerlagsgesmbH & Co KG 2018
2013
Restaurierung
In den Jahren 2003 bis 2013 wurde die Kollegienkirche von ihrem heutigen Eigentümer, der Republik Österreich vertreten durch die Bundesimmobiliengesellschaft, mit eigenen Mitteln, maßgeblich mit einer Spende des World Monuments Fund und auch mit Spenden der Salzburger Bevölkerung, von Grund auf außen wie innen saniert.
Die Sanierung kostete etwa 12 Mio. Euro. Zum Vergleich: die damaligen Errichtungskosten betrugen umgerechnet auf heutigen Kaufwert etwa 15 Mio. Euro.
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